Dieser Blogbeitrag erläutert den wissenschaftlichen Hintergrund, zentrale Modelle und zeigt praxisnahe Wege auf, wie Lehrkräfte und Eltern gemeinsam SRL fördern können.
Quelle: Selbstreguliertes Lernen fördern – Lernstrategien im Unterricht erfolgreich vermitteln von Kaley Lesperance, Yvonne Holzmeier, Simon Munk, Doris Holzberger unter der Lizenz CC BY-NC-SA 4.0.Selbstreguliertes Lernen, auch selbstgesteuertes Lernen, ist ein Konzept aus der pädagogischen Psychologie und wurzelt in der Idee, dass Lernende nicht nur Informationen verarbeiten. Es bezeichnet darüber hinaus den aktiven Gestaltungsprozess, bei dem Lernende ihre Lernaktivitäten und -ziele eigenständig lenken, ihren Lernfortschritt kontinuierlich überwachen und sich selbst motivieren. Sie übernehmen also aktiv die Steuerung ihres Lernprozesses. Dazu gehört, sich Ziele zu setzen und zu planen, wie sich diese effektiv erreichen lassen. Hierbei berücksichtigen und optimieren selbstreguliert Lernende auch äußere Umstände, wie etwa die Geräuschkulisse rund um ihren Lernplatz (Boekaerts, 2002; Schunk & Zimmermann, 1994; Winne, 2005).
Schüler*innen können in ganz unterschiedlichen Formaten selbstreguliert lernen, etwa im Zuge des Regelunterrichts (z. B. als 20-minütiger Block innerhalb einer Unterrichtsstunde) oder über längere Arbeitsphasen (z. B. Projektwochen).
Selbstreguliertes Lernen gilt als Schlüsselkompetenz, um Lernziele eigenständig zu erreichen und lebenslang zu lernen. Beim selbstregulierten Lernen bedienen sich die Lernenden verschiedener kognitiver, metakognitiver und motivational-affektiver Lernstrategien.
Begriffsbestimmung und Kernmerkmale
SRL beschreibt Lernprozesse, in denen Lernende ihr Handeln zielgerichtet planen, überwachen und reflektieren sowie Motivation, Emotionen und das Lernumfeld aktiv steuern. Drei Prozesskomponenten sind grundlegend:
- Kognitive Strategien (z. B. Elaboration, Wiederholung)
- Metakognitive Strategien (Planung, Monitoring, Evaluation)
- Motivationale/volitionale Strategien (Selbstwirksamkeit, Aufrechterhaltung der Anstrengung)
Selbstregulationskompetenzen
Prof. Friesike erklärt in diesem kurzweiligen Video, warum Selbstregulationskompetenzen von so großer Bedeutung für Schüler*innen sind:
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Wissenschaftliche Fundierung
Literatur
Boekaerts, M. (2002). Bringing about change in the classroom: Strengths and weaknesses of the self-regulated learning approach—EARLI Presidential Address, 2001. Learning and Instruction, 12(6), 589–604. https://doi.org/10.1016/S0959-4752(02)00010-5
Schunk, D. H., & Zimmerman, B. J. (1994). Self-regulation of learning and performance: Issues and educational applications. Hillsdale, NJ: Erlbaum.
Winne, P. H. (2005). A perspective on state-of-the-art research on self-regulated learning. Instructional Science, 33, 559–565. http://www.jstor.org/stable/41953695