Wie erging es den Kindern nach dem Mauerfall?
Wie erging es den Kindern nach dem Mauerfall?
- Nach dem Mauerfall fingen auch gegen junge Namibianer, die als Kinder in die DDR kamen, rassistische Übergriffe an (sie lebten nicht mehr in Bellin, das soll hier aber nicht vernachlässigt werden)
- 1990 wurde Namibia unabhängig, die Kinder sollten die jeweilige Schulklasse aber noch in der DDR beenden
- Rückreise nach Namibia ging sehr schnell von heute auf morgen, warum ist bis heute umstritten: einige sagen, die Weiterführung des kostspieligen Projektes wurde nicht genehmigt, andere sehen die Rückführung als Symbole der neuen Regierung Namibias oder als Beweis der SWAPO gegen Gerüchte, die Kinder seien entführt worden
Viele Kinder waren 10 Jahre in der DDR → Schwierigkeiten, sich in Namibia wieder einzugewöhnen, vieles hat sich verändert und die Familie ist fremd geworden
- „Wir waren Mutter und Tochter, aber Fremde.“
- „Die letzten fünf Jahre hatte ich in einer Stadt gewohnt, in Hochhäusern. Ich konnte mir nicht vorstellen, künftig anders zu wohnen. Ich liebte die Eisdiele, das Kino, die Geschäfte und die Disko.“
- „Meine Familie macht sich über mich lustig, weil ich ihre Sprache nicht richtig kann.“
- „Ich war keine Namibierin; ich war ein DDR-Kind.“
- „‘Ihr seid die Elite des neuen Namibia‘, hatte uns der Präsident gesagt, als wir in Bellin noch kleine Kinder gewesen waren. Hatte er das vergessen?“
- „Was sollte ich in diesem Land?“
Die Kinder kamen zurück in ein ihnen fremdes und unbekanntes Land. Für die eigene Familie und andere Schwarze waren sie fremde Deutsche („Zuhause bin ich die aus Deutschland.“), für die Deutschen in Namibia konnten sie erstaunlich gut Deutsch, waren aber eben trotzdem Schwarz
⇒ Konflikt zwischen zwei Kulturen, zwei Identitäten und zwei Ländern, die die DDR-Kinder beide als Heimat sehen
„Ich mag meine Kindheit nicht missen, weil ich sehr glücklich aufgewachsen bin. Doch nun ist es mir sehr wichtig, mein Leben selbst zu bestimmen, denn jahrelang haben dies andere für mich getan.“