Unterrichtsbaustein
“So, wie es wirklich war.” – Workshop Bildmanipulation
Professur für Kunstpädagogik und Visual Literacy
Dorothe Knapp
Zusammenfassung
Kurzinfos
Unterrichtsfach, -fächer
Schulart(en)
Klassenstufe(n)
Sozialform
Lernphase
Differenzierung nach…
Zeitbedarf
Unterrichtsbaustein
“So, wie es wirklich war.” – Workshop Bildmanipulation
Professur für Kunstpädagogik und Visual Literacy
Zusammenfassung
Dokumentübersicht
- Didaktisch-Methodischer-Kommentar
- Unterrichtsvorschlag
- Materialien
- Referenzen
Kurzinfos
Unterrichtsfach, -fächer
Schulart(en)
Klassenstufe(n)
Sozialform
Lernphase
Differenzierung nach…
Zeitbedarf
Dokumentübersicht
Didaktisch-Methodischer-Kommentar | Unterrichtsvorschlag | Materialien | Referenzen
Didaktisch-Methodischer Kommentar
Potenziale dieses Workshops
Information and Media Literacy beschreibt ein Set an Fähigkeiten, das man benötigt, um mit medial vermittelten Informationen kritisch-reflektiert umzugehen – sowohl rezeptiv als auch produktiv (vgl. dazu Pollak et al. 2018). Die Medieninhalte, die uns in digitalisierten Medien- und Informationslandschaften begegnen, sind dabei häufig von Multimodalität* geprägt und so auch jene, die durch die vielfältigen digitalen Produktions- und Verbreitungsmöglichkeiten selbst produziert und miteinander geteilt werden. Bedeutungskonstrukte aus Bild und Text sind darin natürlich nicht neu. Digitale Medieninhalte sind jedoch oft visuell geprägt (wie wir es besonders von Social-Media-Plattformen wie Instagram und Facebook kennen) und die Kombination von Bild und Text bietet darüber hinaus gute Möglichkeiten, um in das Nachdenken über mediale Bedeutungskonstruktion zwischen verschiedenen Zeichensystemen und Multimodalität im Generellen einzusteigen. Das Verstehen dessen, wie Bedeutung entsteht und wovon sie abhängt – ob in digitalen oder analogen Medien-, bildet eine wesentliche Grundlage für eine Information and Media Literacy. Wie aber einen Einstieg in diese durchaus komplexe Auseinandersetzung finden? Der hier beschriebene Workshop wurde entwickelt, um Studierenden einen Zugang zu den grundsätzlichsten Fragen der Bedeutungskonstruktion mit Bildern anzubieten und dabei nicht nur fremde mediale Beispiele sondern auf eigenem produktivem Wege gemachte Erfahrungen in die Erkundung einzubeziehen. Er ist für verschiedene Lerngruppen und thematische Schwerpunktsetzungen anpassbar.
* Über Multimodalität, also die Konstruktion von Bedeutung in Medien durch verschiedene Modi wie z.B. Text und Bild, gibt es hier einen Podcast aus dem SKILL.de-Teilvorhaben Text – Bild – Medien.
Eine Anmerkung vorweg: Die Lernenden fotografieren und filmen sich während des Workshops gegenseitig und nehmen bedeutungsverändernde Eingriffe in das Bildmaterial vor. Dabei ist es zum Teil durch die Aufgaben gefordert, für den Rahmen der spielerischen Übung auch negative Äußerungen mit den Bildern zu verbinden. Es ist daher wichtig, die Übung ja nach Lerngruppe so zu gestalten, dass alle Lernenden sich in ihrem spielerischen Rahmen sicher bewegen und wohlfühlen können. Dazu ist es empfehlenswert, diesen vorher zu besprechen und Regeln der Fairness zu vereinbaren. Es sollte jeder Person jederzeit möglich sein, die Löschung von eigenem Bildmaterial zu erreichen oder eine Aufnahme der eigenen Person in Foto oder Video abzulehnen. Alles Bildmaterial sollte nach Beendigung der Übung von den Geräten und aus eventuellen Cloudspeichern gelöscht werden, damit ein ungezwungener Umgang während der Übung ermöglicht werden kann. Eine Nachbesprechung der Übung im Hinblick auf ethische Fragen der Veränderung von Bildern anderer durch Texte, Kontexte und andere Verfahren kann für die Entwicklung eines reflektierten Medienumgangs ebenfalls sehr gewinnbringend sein.
Bildmanipulation als exemplarische Auseinandersetzung mit Bedeutungskonstruktion
Medien – egal welche – bilden nie die Wirklichkeit ab. „Wir zeigen die Wirklichkeit. Das ist unser Anspruch. So, wie das tatsächlich war“, sagt Joachim Herrmann von Reuters Deutschland in der ZDF-Dokumentation Das manipulierte Bild von 2016 (noch zu sehen in der 3sat-Mediathek unter diesem Link) zur Frage der Bildmanipulation in der Presse, die folglich bis auf sogenannte technische Verbesserungen von der Nachrichtenagentur vollständig abgelehnt werde. (Dahinter steckt wohl die verbreitete Einschätzung, dass Bildmanipulation besonders durch Bildbearbeitungssoftware wie Photoshop möglich und als neue Gefahr des Digitalen zu begreifen sei.) Diese Aussage kann als Ausgangspunkt und Reibungsfläche für eigene Erkundungen dienen. Durch den produktiven Anteil der Methode können die Lernenden selbst unmittelbare Erfahrungen mit der Anforderung sammeln, die Realität abzubilden und im Anschluss diskutieren, ob sie diese für erfüllbar halten oder nicht.
Unterschiedliche Grade der Bildmanipulation – sei es durch die Wahl der Perspektive, des Ausschnitts und des Aufnahmezeitpunkts, durch teilweise oder vollständige Inszenierung des Gezeigten, durch technisch bedingte oder nachträglich angepasste Licht- und Farbstimmung, das Setzen unterschiedlicher Kontexte (zum Beispiel durch die Kombination mit Bildüberschriften und -unterschriften oder das Nutzen von Bildern in ganz anderen Sinnzusammenhängen) oder das Einfügen oder Wegretuschieren von Bildelementen. All diese Möglichkeiten wurden und werden für gezielte Manipulation durch Bilder eingesetzt, sind aber zum Teil auch anfallende Gestaltungsentscheidungen, die immer getroffen werden müssen, wenn ein Bild aufgenommen wird. Auch der wesentliche Einfluss des Kontexts auf die mediale Bedeutung und dass Bilder unterschiedlich gelesen werden können, je nachdem, welcher Text ihnen beigegeben wird, wird selten im Zusammenhang mit Bildmanipulation thematisiert. Dabei liegt in der Auseinandersetzung damit ein wertvoller Schlüssel zum Verstehen medialer Bedeutungskonstruktion, was diese Methode zu einem geeigneten spielerischen Zugang zu Lernangeboten zur Förderung kritisch-reflexiven Medienumgangs macht.
Es ist empfehlenswert, die Reflexion der produktiven Erkundung an jeweils zeitaktuelle mediale Beispiele rückzubinden, um in der Verschränkung von Produktion und Rezeption die erfahrenen Mechanismen in der Medienlandschaft wiederzuerkennen. Es kann sich lohnen, hierzu mit Schüler*innen auch einen Blick in die Geschichte zu werfen und Beispiele zu betrachten, in denen digitale Möglichkeiten wie Photoshop definitiv keine Rolle gespielt haben kann. Geeignete Anregungen und Beispiele hierfür liefert beispielsweise die Wanderausstellung X für U – Bilder, die lügen der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung, über die vielfältig berichtet wurde und zu der auch ein Begleitbuch mit Bildern vorliegt. (Bilder, die lügen: Begleitbuch zur Ausstellung der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Bouvier, Bonn 2003) Bildbeispiele sind auch in diversen Presseartikeln zu finden.
Ein gutes Beispiel für die manipulierende Wirkung einer Bild-Text-Kombination ist ein Foto betender Personen an einer Kirche von 2016, das für rechtspopulistische Hetze durch einen kommentierenden Text ergänzt wurde, der eine völlig andere Lesart des Bildes nahelegt. Mit Bildern nachzulesen ist dieser Fake-Fall zum Beispiel beim Bayerischen Rundfunk (https://www.br.de/nachricht/fluechtlinge-kirche-fake-100.html). Eine Vielzahl von (immer auch aktuellen) Beispielen mit unterschiedlichen Strategien finden sich auch auf der Webseite des Vereins Mimikama (https://www.mimikama.at/), der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Internetmissbrauch aufzuklären.
Lehr-/Lernziele
Die Lernenden untersuchen und diskutieren das Verhältnis von Wirklichkeit und (unbewegten sowie bewegten) Bildern anhand ihrer erlebten Differenz zwischen realer Situation und gestaltetem Medienprodukt.
Dabei identifizieren und erläutern sie sowohl eigene Entscheidungen in der Gestaltung als auch die anderer Gruppen (z.B. in Wahl von Bildausschnitt und Perspektive, Beigabe von Texten, Kontextsetzungen, …) und deren Auswirkungen auf die Bedeutung und Wirkung des Bildes.
Sie erläutern und diskutieren mögliche Techniken der bewussten Veränderung von Bildbedeutung und des Einsatzes von Bildern zum Zwecke der Manipulation.
Bezug zum Lehrplan Plus (Bayern)
Ziel des Gegenstandsbereichs Visuelle Medien im Kunstunterricht ist es, mit technischen Medien Bilder zu gestalten und durch Analyse Kritikfähigkeit zu erreichen. (vgl. z.B. https://www.lehrplanplus.bayern.de/fachprofil/mittelschule/kunst ) Diese Auseinandersetzung trägt zu dem übergreifenden Bildungs- und Erziehungsziel Medienbildung/Digitale Bildung und damit auch zur politischen Bildung bei. Die zu erwerbenden Kompetenzen sind eine wichtige Grundlage zur Teilhabe in einer digitalisierten Kultur und Gesellschaft. Damit kann dieser kunstpädagogische Zugang auch für andere Fächer gewinnbringend genutzt werden.
In den Jahrgangsstufenprofilen des Lehrplans Plus erfahren diese grundsätzlichen Kompetenzen eine inhaltliche Ausdifferenzierung. Je nach gewähltem Inhalt können für diesen Workshop andere Schwerpunkte gesetzt werden.
Die mit dem Workshop adressierten Kompetenzen lassen sich beispielsweise explizit in den folgenden Jahrgangsstufenprofilen finden:
Jahrgangsstufe 5 (Mittelschule und Realschule)
Die Schüler*innen
- nutzen bewusst die Möglichkeiten des Fotografierens, um anhand desselben Motivs verschiedene Bildwirkungen zu erproben und zu erzielen.
- analysieren die Wirkung elementarer fotografischer Mittel (z. B. Einstellungsgrößen, Format, Blickwinkel, Perspektive/Entfernung, Beleuchtung), um sie für eine selbst formulierte Bildaussage zu nutzen.
Jahrgangsstufe 6 (Mittelschule und Realschule)
Die Schüler*innen
- unterscheiden den Charakter verschiedener Schriftarten und Textanordnungen in Druckerzeugnissen (z. B. Comics) und bewerten diese im Hinblick auf ihre Eignung für bestimmte Botschaften.
- gestalten analog oder digital Texte (z. B. Initialen, Namen, Begriffe, Slogans, lyrische Texte) mit einer geeigneten Schriftart, um einen bestimmten Inhalt visuell zu vermitteln.
Anmerkung: Je nach genutzten digitalen Tools können beispielsweise diese Kompetenzen in den Runden 2 und 3 stärker in den Fokus gerückt und die Rolle der Typografie und des Layouts bei der Bedeutungskonstruktion untersucht werden.
Jahrgangsstufe 11 (Gymnasium)
Die Schüler*innen
- erproben verschiedene Möglichkeiten der Visualisierung von Inhalten und Botschaften im Kommunikationsdesign, deuten und bewerten dabei funktionale und ästhetische Aspekte und erörtern Formen von Manipulation.
Unterrichtsvorschlag
Grundaufbau des Workshops
Die Lernenden finden sich (je nach Gesamtgruppengröße) in 2-4 Gruppen zusammen, deren Größe ein gemeinsames Planen, Anfertigen, Besprechen und Bearbeiten zulässt. Diese Gruppen bleiben über die gesamte Dauer der Übung hinweg bestehen. Für die Arbeit wird pro Gruppe ein Tablet benötigt, das es ermöglicht, Bilder und Videos aufzunehmen. Außerdem wird eine beliebige App gebraucht, die das unkomplizierte Kombinieren von Bild und Text ermöglicht und einfache Bearbeitungsmöglichkeiten für Bilder (z.B. Ausschnittwahl) anbietet.
Die Übung besteht aus insgesamt drei Runden, die jeweils mindestens 10 Minuten dauern. Die Runden haben jeweils verschiedene Schwerpunkte, die entdeckt und in der anschließenden Reflexion adressiert werden können. (Auch eine Verkürzung auf zwei Runden ist möglich. Bei Runde 1 empfiehlt es sich, wegen des Einfindens in die Technik etwas mehr Zeit zu geben.)
Nach Beendigung einer Runde reichen die Gruppen die Tablets (z.B. im Uhrzeigersinn) untereinander weiter. Wichtig ist hierbei, dass die Gruppen der jeweils nächsten Gruppe ihr Ergebnis kenntlich machen, mit dem weitergearbeitet werden kann (z.B. durch Öffnen der entsprechenden Datei, Zeigen, Löschen aller nicht gültigen eigenen Versuche).
Alle Ergebnisse der Runden müssen erhalten bleiben, damit sie am Ende in der Reflexion in der Gruppe gezeigt werden können.
Im Anschluss an diese praktische Phase findet eine Reflexion der Erfahrungen im Plenum statt. In dieser Phase werden die Ergebnisse der einzelnen Runden angeschaut und nachvollzogen, wie sich die Bedeutung der Bilder verändert hat. Diskussionsfragen nach Neutralität oder Fähigkeit der Medien, die Realität abzubilden, werden hier wieder aufgegriffen. (Exemplarische Reflexionsfragen gibt es weiter unten.)
Die hier mitgelieferten Materialien sollen Möglichkeiten aufzeigen. Sie können übernommen oder den eigenen Zielen sowie den Bedarfen der eigenen Lerngruppe angepasst werden. Anregungen für Gestaltung und Anpassung der einzelnen Runden erhalten Sie im Folgenden.
Die Runden
Runde 1 (10-15 min): In dieser Runde nimmt jede Gruppe zunächst ausschließlich Bildmaterial auf. Dabei können für die Übung unterschiedliche Prämissen und damit Themenschwerpunkte gesetzt werden:
Option 1: Die Teilnehmenden werden aufgefordert, die Realität abzubilden, wie sie sie gerade in diesem Moment (z.B. im Klassenraum oder Seminarraum) vorfinden.
(Material 1_1: Karten zu Runde 1)
Option 2: Die Teilnehmenden werden aufgefordert, eine Szene zu spielen und diese fotografisch oder im Video aufzunehmen. Dazu kann ihnen ein Impuls (z.B. ein Setting oder ein Ereignis) gegeben werden. Entscheidend ist hier, dass die Gruppe selbst weiß, was sich in der Szene abgespielt hat und diese unmittelbar wahrgenommen oder erlebt hat, aber lediglich die bildlichen Eindrücke ohne weitere Informationen zum Kontext an die nächste Gruppe weitergibt.
(Material 1_2: Karten zu Runde 1)
Beide Optionen erzeugen eine erlebbare Differenz zwischen wahrgenommener Realität und medialer Repräsentation. Der Austausch des Bildmaterials unter den Gruppen und seine Weiterbearbeitung ermöglicht es, den Unterschied zwischen Bild und Vorstellung auszumachen: Wenn wir in einer Situation ein Foto aufnehmen oder etwas im Video festhalten, erinnern wir in der Regel die Situation auch später noch und sehen die Bildaufnahmen anders als eine Person, die die Situation nicht unmittelbar miterlebt hat. Dieser Unterschied muss bewusst werden, wenn über die Frage des Abbildens der Realität durch (Bild-)Medien nachgedacht werden soll. Dazu kommt (besonders in Option 1) der aktive Versuch, die Realität abzubilden, der die Gruppen dazu auffordert, Lösungsmöglichkeiten zu finden. Das Ausprobieren lässt erkennen, dass das Bildermachen Entscheidungen fordert, die ein vollständiges Abbilden der Wirklichkeit verhindern. Auch kann dabei bewusst werden, dass nur ein Zeichensystem bzw. ein Informationskanal oder Modus zur Verfügung steht. Hier kann es interessant sein, Foto und Video als Optionen zur Auswahl anzubieten oder den Gruppen fest zuzuweisen, da Bewegtbild (ggf. mit Audio als zusätzlichem Informationskanal/Modus) andere Möglichkeiten bietet und Entscheidungen fordert als Fotografie.
Runde 2 (10 min): Die Gruppen tauschen das Bildmaterial untereinander aus (z.B. durch Weitergabe der Tablets im Uhrzeigersinn).
Die Gruppen sichten jeweils ihr neues Bildmaterial und bekommen die Aufgabe, dieses weiterzubearbeiten (Material 1_1 und 1_2: Karten zu Runde 2). Aus Videos sollen Standbilder ausgewählt werden. Bilder dürfen zugeschnitten und bearbeitet werden. Außerdem werden hier Text und Bild zusammengebracht und es kann entdeckt werden, wie zuvor als vermeintlich neutral und objektiv aufgenommenes Bildmaterial über Text und Bearbeitung zur Unterstützung von Meinungen eingesetzt werden kann. In der späteren Reflexion können verschiedene Rollen, die der Text gegenüber dem Bild in Text-Bild-Verbindungen einnehmen kann, thematisiert werden. Diese Runde kann je nach gewünschtem Komplexitätsgrad oder Fokus angepasst werden, indem beispielsweise die Optionen bei der Bildbearbeitung auf die Wahl eines Ausschnitts eingeschränkt bleiben oder der Schwerpunkt sogar ganz auf der Bedeutungsveränderung durch das Hinzufügen von Text liegt.
Runde 3 (10 min): Die Gruppen geben das in Runde 2 entstandene Material wieder an die nächste Gruppe weiter.
Runde 3 kann genutzt werden, um die Auswirkungen der Bearbeitung durch eine weitere Gruppe auf die Bedeutung des Bildes bzw. Text-Bild-Konstrukts zu beobachten. Entweder wird auch diese Runde mit einer konkreten Aufgabe versehen (z.B. die Bedeutung durch einen anderen Text ins Gegenteil umzukehren) oder es wird den Gruppen ein Pool an Anregungen (Material 3: Aktionskarten) zur Verfügung gestellt, aus denen sie auswählen können. Mit den Aktionskarten kommen hier auch die Spezifika verschiedener medialer Ausdrucksformen ins Spiel. Dabei ist es natürlich wichtig, dass die Karten jeweils so ausgewählt bzw. angepasst werden, dass sie zeitgemäß sind (digitale Ausdrucksformen sind schließlich schnelllebig) und dass die Lernenden dazu auch Vorerfahrungen mitbringen – zum Beispiel wissen, was ein Meme ist oder wie ein Thumbnail auf Youtube aussehen kann. Da sie auswählen können und in Gruppen arbeiten, muss aber natürlich nicht jede*r alles kennen.
Mögliche Reflexionsfragen
- Ist es möglich, etwas neutral und objektiv darzustellen? Wie habt ihr versucht die Aufgabe zu lösen?
- Welche Entscheidungen musstet ihr dabei treffen?
- Gibt es hier Unterschiede zwischen Foto und Video?
- Was war die erste Entscheidung, die ihr getroffen habt, die ihr als Bildmanipulation bezeichnen würdet? Warum?
- Wie wirkt sich Text darauf aus, wie ein Bild auf uns wirkt? Ist es vorgekommen, dass Teile im Bild oder sogar ein ganzes Bild eine ganz andere Bedeutung bekommen hat? Wenn ja, woran liegt das?
- Welche Möglichkeiten habt ihr noch entdeckt, die die Bedeutung verändern können?
Materialien
Workshopmaterial
Das Workshopmaterial kann als Sammlung unter diesem Link aus dem OER-Repositorium der Virtuellen Hochschule Bayern (vhb) heruntergeladen werden. Jede Datei steht sowohl als PDF als auch als bearbeitbare Version (Microsoft Power Point oder Word) zur Verfügung. Passen Sie das Material passend für Ihre Lerngruppe an und modifizieren Sie die Runden, wie Sie möchten.
- Material 1: Aufgabenkarten für die Runden (1_1: Variante Geschehen im Klassenzimmer aufnehmen PDF | PPT; 1_2: Variante mit improvisierter Szene PDF | PPT)
- Material 2: Stichwortkarten (für Variante mit improvisierter Szene (1_2) PDF)
- Material 3: Aktionskarten PDF | PPT
weitere Materialien zur inhaltlichen Vorbereitung
Die Materialien richten sich an Lehramtsstudierende und sind nicht speziell für diesen Unterrichtsbaustein entstanden. Sie können jedoch hilfreiche zusätzliche Informationen zur Vorbereitung liefern.
- Material 1: Video Einstieg Information and Media Literacy
- Material 2: Podcast Multimodal Literacy
Referenzen & Bezüge
ZDF-Dokumentation Das manipulierte Bild (2016), online verfügbar unter https://www.3sat.de/wissen/wissenschaftsdoku/das-manipulierte-bild-102.html (Stand: 09.08.2021)
Pollak, G., Decker, J.-O., Dengel, A., Fitz, K., Glas, A., Heuer, U., Huang, V., Knapp, D., Knauer, J., Makeschin, S., Michler, A., & Zimmermann, A. (2019). Interdisziplinäre Grundlagen der Information and Media Literacy (IML): Theoretische Begründung und (hochschul-)didaktische Realisierung – Ein Positionspapier. PAradigma: Beiträge Aus Forschung Und Lehre Aus Dem Zentrum für Lehrerbildung Und Fachdidaktik, 9, 14–129. Abgerufen von https://ojs3.uni-passau.de/index.php/paradigma/article/view/158 (Stand: 09.08.2021)
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