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Welt erklären/Welt erzählen – IML-Think Tank zur Relevanz des Narrativen im digitalen Zeitalter  

Ein Beitrag von Amelie Zimmermann und Dorothe Knapp

Wie eignen wir uns die Welt an? Wie rezipieren wir Medien und gehen mit ihnen um? Und welche Rolle spielt das Erzählen hierbei? Welche sinnstiftende Funktion hat das Erzählen und warum ist es wichtig, Geschichten analysieren zu können? Hat die Digitalisierung das Erzählen verändert? Was bedeutet dies für Lehr- und Lernprozesse? Diesen Fragen widmete sich der Information and Media Literacy (IML) Think Tank im Sommersemester 2022.

Der IML Think Tank an der Universität Passau ist ein besonderes Format für die universitäre Lehre, der interdisziplinär belegt werden kann und eine der Grundlagenveranstaltungen im Information and Media Literacy-Zertifikat bildet. Die Studierendenschaft ist demnach sehr heterogen – von Lehramtsstudierenden in ihren ersten Semestern über Studierende des Bachelorstudiengangs Medien und Kommunikation bis hin zu Masterstudierenden des Masters Bildungs- und Erziehungsprozesse war dieses Semester alles dabei.

Eine solch heterogene Gruppe ist das Beste, was dem Format passieren kann, denn der Think Tank ist ein Austausch- und Diskussionsformat. Expert*innen unterschiedlicher Fächer geben Input zu einem Thema – in diesem Semester das Narrative – und die Gruppe setzt sich mit diesen auseinander, diskutiert, verbindet und bekommt dadurch ganz selbstverständlich einen Eindruck davon, dass interdisziplinärer Austausch zum Verständnis komplexer Forschungsbereiche enorm sinnvoll ist. Denn die Narratologie, die Wissenschaft vom Erzählen, ist in sich ein interdisziplinäres Feld, dem sich Forschende unterschiedlicher Fächer angenommen haben.

Austausch, Diskussion und gemeinsame Verstehensprozesse stehen beim Think Tank im Mittelpunkt

Der Think Tank wird üblicherweise von zwei oder mehr Dozierenden im Team Teaching gestaltet, moderiert und mit interdisziplinären Impulsen durch weitere Gäste befüllt. Wir, Dorothe Knapp und Amelie Zimmermann, widmeten diese Durchführung des Formats unserem gemeinsamen Forschungsschwerpunkt des Narrativen, mit dem sich auch unsere Promotionen beschäftigen. Dazu wurden weitere Impulsgeber*innen aus der Religionspädagogik, der Älteren und Neueren Deutschen Literaturwissenschaft und der Mediensemiotik eingeladen. Beiträge aus der Praxis lieferten eine professionelle Märchenerzählerin und ein Trainer für Narratives Management, der außerdem das Institut für Angewandte Narrationswissenschaft leitet.

Wie so eine Veranstaltung konzipiert werden kann, deren Ziel die Vernetzung zu einem bestimmten Thema ist, haben wir in einer Seminardokumentation zusammengetragen. Das Narrative steht dabei beispielshaft für viele andere Themen, für die ein interdisziplinärer Austausch sinnvoll ist.

Download Seminardokumentation